
Metropole Ruhr
Das neue Ruhrgebiet
5,05 Millionen Menschen – 4.436 Quadratkilometer Fläche – 53 Städte und Gemeinden
Das Ruhrgebiet gilt als die am besten erschlossene Region Europas. So sind allein über die Straße in allen Himmelsrichtungen und in nur drei Stunden Fahrzeit mehr als 60 Millionen Menschen zu erreichen. Dabei leben im Umkreis von 500 Kilometern etwa 40 Prozent der EU-Bevölkerung.
Neben Ile-de-France, Moskau, Greater London und Istanbul steht das Ruhrgebiet für eine der fünf größten Agglomerationen in Europa. Ein Drittel der Landesbevölkerung Nordrhein-Westfalens lebt hier auf nur 13 Prozent der Landesfläche. Die Einwohnerdichte beträgt 1.140 Einwohner pro Quadratkilometer, der Bundesdurchschnitt liegt bei 230 Einwohner pro Quadrat-kilometer. Zur Zeit hat das Revier 5,05 Millionen Einwohner.
Noch vor 60 Jahren bildeten eine überwiegend homogene Arbeiterschicht und nur wenig Mittelstand das soziale Gefüge der Region. Heute hat sich in der Metropole Ruhr eine neue gesellschaftliche Mittelschicht etabliert. Der Ausländeranteil im Ruhrgebiet liegt bei 11,5 Prozent, was anderen deutschen Großstädten entspricht.
Im Tourismus erfolgreich
Mit dem Motto "Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel"“ konnte die Region auch auf europäischer Ebene überzeugen: Stellvertretend für das Ruhrgebiet wurde Essen zur Kulturhauptstadt 2010 gewählt. Das kulturelle Angebot in der Metropole Ruhr ist seit jeher gekennzeichnet durch Vielfalt, Lebendigkeit und hohen, qualitativen Anspruch. Für die Tourismusbranche zeichnen sich auch nach dem Kulturhauptstadtjahr positive Trends ab.

Westfalenstadion
Landschaftspark Duisburg
Gasometer Oberhausen

VERKEHRSNETZ
Das eng geknüpfte Verkehrsnetz der Metropole Ruhr spiegelt sich auch in der Schieneninfrastruktur wieder. Europaweit gilt die Region als der größte Ausgangspunkt und Zielort von Massen- und Stückgütern. Im Bereich Personenverkehr verfügt sie über einen optimalen Anschluss an den Fernverkehr der Deutschen Bahn AG, während das dichte Netz des schienengebunden ÖPNV die Pendlerströme zwischen den Städten bewältigt.
Die Dichte des Schienennetzes gilt deutschlandweit als einmalig. Die Schienenwege weisen eine Länge von rund 2.200 Kilometer auf, von denen etwa 1.600 Kilometer zum Netz der Deutschen Bahn AG gehören. Mit über 70 Bahnhöfen und elf Systemhalten im ICE-/IC-Netz verfügt die Metropole Ruhr über einen optimalen Anschluss an den Fernverkehr der Deutschen Bahn. Im Stundentakt verkehren die IC- und ICE-Züge entlang der Strecken Duisburg-Mülheim an der Ruhr-Essen-Bochum-Dortmund-Hamm sowie Solingen-Ohligs-Wuppertal-Hagen-Dortmund-Hamm. Gleichzeitig verbindet der Regionalverkehr die Städte untereinander und ist mit zahlreichen Nahverkehrszügen und S-Bahnen gut ausgebaut.
Häfen - Verbindungen weltweit
Ein umweltfreundliches Wegenetz bilden die Häfen und Kanäle. 272 Kilometer Binnenschifffahrtswege stehen den Schiffern im Ruhrgebiet zur Verfügung. Damit hat die Region das dichteste Wasserwegenetz Europas.
Die meisten der 80 Häfen an den Kanälen zwischen Duisburg und dem östlichen Ruhrgebiet bestehen aus Verladeanlagen am Ufer und kleinen Hafenbecken. Die zwei bedeutendsten Häfen liegen in Dortmund und Duisburg. Letzteres hat sich zu einem internationalen Logistikstandort entwickelt. Über 300 Transport- und Logistikunternehmen mit Kunden aus der Automobilindustrie bis hin zur Hightech-Branche sorgen dafür, dass es mehr als 40.000 hafenabhängige Arbeitsplätze in Duisburg und Umgebung gibt.
Texte: Regionalverband Ruhr
KULTUR
Budenzauber – Trinkhallen im Ruhrgebiet
Wenn irgendwo Klischee und Realität übereinstimmen, dann in und an den Kiosken der Metropole Ruhr. Zu Zeiten der Industrialisierung entstanden die ersten so genannten Trinkhallen, an denen hungrige und vor allem durstige Arbeiter auf dem Weg zur "Maloche" einen kurzen Stopp einlegten. In den 60er-Jahren starben die Zechen – die Buden blieben. 18.000 Kioske gibt es groben Schätzungen zufolge in der Metropole Ruhr. Sie alle trotzen tapfer der Konkurrenz der Supermärkte und Tankstellenshops, obwohl diese oft teurer sind. Die Buden wuchern mit anderen Pfunden: Hier kann man sein Herz ausschütten, die Weltpolitik diskutieren, ruhig auch mal eben im "Räuberzivil" hin, hier weiß man Bescheid über freie Wohnungen und vermisste Katzen. Bude ist Heimat.
Pöhlen - Tradition und Leidenschaft
Fußball und Ruhrgebiet – das gehört heute zusammen wie Pommes und Currywurst.
Während der Saison pilgern allwöchentlich hunderttausende Fans in die Stadien, von denen vor dem Fernseher.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hielt der Fußball Einzug in die Straßen des Reviers. "Pöhlen" konnte man fast überall, es kostete nichts, und ein paar Gleichgesinnte traf man immer. Die Tradition der Hobby-, Straßen- und Thekenmannschaften hält sich bis heute auf den Bolzplätzen der Region. Der Verein ist für viele Menschen im Ruhrgebiet Dreh- und Angelpunkt des sozialen Lebens. Auch zum Stadion entwickelt sich im Laufe eines Fan-Lebens eine enge Beziehung. Was für die Gelsenkirchener die Glückauf-Kampfbahn war, war für die Dortmunder die Kampfbahn Rote Erde, beide in den 20er-Jahren erbaut. In den 70ern wurden sie durch das Parkstadion und das Westfalen-stadion ersetzt. Heute sind die Veltins-Arena Auf Schalke und der mehrfach ausgebaute Signal Iduna Park die größten Stadien weit und breit und mit 55 000 (BVB) und 44 000 (Schalke) verkauften Dauerkarten pro Saison in ganz Deutschland konkurrenzlos.
Hömma! - Ruhrdeutsch
Wahrlich, die Sprache des Ruhrgebiets ist nichts für Puristen. Es ist noch nicht einmal eindeutig geklärt, ob es sich um einen Slang, einen Dialekt oder eine Mundart handelt. Die Sprachwissenschaft spricht von einem so genannten Regiolekt. Wie auch immer, das Ruhrdeutsch entstand in der Form, wie wir es heute kennen, zum Ende des 19. Jahrhunderts und speist sich aus (fast) allen Sprachen der Welt.
Mindestens 30 Merkmale unterscheiden das Ruhrdeutsch vom Hochdeutschen, insbesondere die unverschobenen Verschlusslaute (dat), die Spirantisierung des g (Tach) und die umschreibende Verlaufsform (am essen).
Mit Fällen hält sich das Ruhrdeutsche nicht auf. "Das ist die Fahrkarte meiner Großmutter" wird zu: "Die Faakaate is meine Omma ihre". Das Ruhrdeutsche liebt Bindewörter. "Wenn du möchtest, kannst du in den Garten gehen" heißt hier: "Wennze meins, kannze innen Gaaten gehn". Es gibt auch Streitfälle. So ist beispielsweise noch nicht abschließend geklärt, ob "Komm zur Oma" stilecht "Komm nache Omma" oder "Komm bei Omma bei" heißt.
Das r wird nur im Notfall mitgesprochen. "Ich waa sogaa zweimaa inne Kiache" (Ich war sogar zweimal in der Kirche) spart den Buchstaben gleich fünfmal. Ähnliches gilt für das l und das t: "erst mal" wird so zu "ersma". Hingegen wird das g oftmals zum ch. "Guten Tag" – "Gutn Tach".

Trinkhalle im Pott

Hafen Dortmund

Dortmunder U
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